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Zitat #22

„Wissen sie, was die Medien über die ersten Autos geschrieben haben? Sie verhöhnten Autos. Sie verspotteten Autos. Autos waren langsamer als Pferde. Autos waren ständig kaputt. Autos brauchten teuren Treibstoff, der schwer zu bekommen war. Sie benötigten eine enorme Infrastruktur, um zu funktionieren. Die Medien konzentrierten sich auf den Teil der Geschichte, mit dem man die meisten Zeitungen verkaufte: Autounfälle, von Autos zerfetzte Fußgänger. Mehr als zwei Jahrzehnte lang, seit den ersten Autos, war die Geschichte, die von höllischen, ekelhaften, schmutzigen, lauten Maschinen, die Pferden weit unterlegen waren, die nirgendwo fahren konnten, die nur Verrückte nutzten und die meistens ihre Insassen und alle, die ihnen nahe kamen, töteten.

Die Aufregung war so groß, dass in Großbritannien 1865 ein Gesetz names Red Flag Act verabschiedet wurde. Der Red Flag Act verlangte, dass jeder Betreiber eines Fahrzeugs drei Besatzungsmitglieder im Team hat: einen Fahrer, einen Ingenieur und einen Fahnenträger. Der Fahrer würde das Fahrzeug bedienen, der Ingenieur diesen Betrieb überwachen und der Fahnenträger würde eine rote Flagge tragen und 100 Meter vor dem Auto herlaufen, um die Fußgänger vor der bevorstehenden Ankunft einer unheilbringenden Todesmaschine zu warnen, die sie niedermähen würde.

Raten Sie mal, was mit Großbritannien passiert ist? Es verlor das Rennen um die Automobilindustrie, weil sie diese Technologie sahen, aber anstatt das Potential zu erkennen, ließen sie sich durch Angst leiten. Sie schufen eine Umgebung, in der ein Auto nicht die Dinge tun konnte, die ein Auto kann. Wenn Autos so langsam sein müssen wie die Person, die mit der Fahne davor herläuft, dann gehen alle Vorteile des Autos verloren. Wenn ein Auto zum Betrieb ein Team aus drei Personen benötigt, verliert das Auto all seine Vorteile. Sie versuchten, das Auto zu nutzen, betrachteten es aber aus der Perspektive von Eisenbahnen und Pferden. Sie haben versagt. Sie haben das Rennen verloren.“

Andreas M. Antonopoulos, Das Internet des Geldes