„Bitcoin hatte keinerlei Marketing, daher musste ein anderer Mechanismus für das Bekanntwerden sorgen. Zu Beginn eines „Bull-Run“ (rapides Ansteigen des Preises aufgrund überschäumenden Optimismus) fangen Leute an, über dieses Phänomen zu sprechen, was zu mehr Leuten führt, die „FOMO“ bekommen (Fear-Of-Missing-Out oder auch Torschlusspanik), was unweigerlich den Preis noch schneller steigen lässt. Dies führt zu mehr FOMO und treibt den Bullenmarkt in die Höhe bis das Ganze plötzlich endet und der Preis abfällt auf ein Niveau in etwa gleich, oder meist etwas oberhalb von dem Pegel, den es vor dem Bull-Run hatte. Anders als bei den meisten Anlagen kollabiert der Preis von Bitcoin eigentlich nie vollständig auf seinen Ausgangswert zurück. Warum? Weil jedesmal, wenn ein Hype-Cycle kommt, ein paar Leute mehr über Bitcoins Grundlagen lernen und dem Drang zu verkaufen auch dann widerstehen, wenn fast alle Hoffnung verloren scheint. Sie verstehen, dass diese Bullenmärkte aufgrund der Natur des Protokolls ein wiederkehrendes Phänomen sind. Diese Zyklen erzeugen neue Wellen von Missionaren, die Bitcoin fördern einfach wegen dem, was sie durch einen Preisanstieg zu gewinnen hätten. In gewisser Weise bezahlt auf diese Weise das Protokoll für sein eigenes Marketing. Dieses organische Marketing erzeugt eine Menge Unklarheit und Verwirrung, weil zahlreiche Leute, die nicht einmal verstehen wie Bitcoin funktioniert, trotz ihres Verständnismangels, ziemlich lautstark die Werbetrommel rühren. Ablenkungsmanöver wie Altcoins und Abspaltungen von Bitcoin (sogenannte „Forks“) werden dann während eines absteigenden Bärenmarktes auf natürliche Weise ausgesondert. Jedesmalwenn ein Bullenmarkt beginnt, wird eine neue Generation Bitcoiner geboren.“
Knut Svanholm, Bitcoin – Selbstbestimmung durch Mathematik